Acht Firmen unter einem Dach

Das Ettenheimer Unternehmerforum war bei der Baugalerie zu Gast / Domizil für Firmen rund um die Themen Bauen und Wohnen.

ETTENHEIM. Auf Augenhöhe mit Sankt Bartholomäus und der Nikolauskirche, ein herrlicher Blick in den Nachthimmel über die weihnachtlich beleuchtete Altstadt – dieses Panorama beim Rundgang über die Dachterrasse der Baugalerie Ettenheim hatten die Besucher so nicht erwartet. Und auch auf den beiden Etagen darunter staunten Unternehmer, Kommunalpolitiker und Mitarbeiter der Ettenheimer Verwaltung nicht schlecht, was sich da unter dem Dach der Baugalerie „versammelte“. Hinter jeder Tür, die sich öffnete, eine andere Firma. Was die meisten dieser Unternehmen eint, ist ihr Arbeitsgebiet: Bauen und Wohnen.

Der Impuls für dieses Zusammentreffen von mehreren Dutzend Repräsentanten aus Industrie, Handel, Gewerbe und Bildung in der Stadt kommt aus der Rathausspitze und nennt sich „Unternehmerforum“. Das Elfte in dieser Reihe war am Mittwochabend zu Gast bei der Baugalerie Ettenheim, seit zwei Jahren in der Gutenbergstraße im Gewerbegebiet Radackern ansässig. Das Konzept der Baugalerie klingt schlüssig und einfach zugleich: Unter einem Dach versammeln sich Kompetenz in Produktion, Handwerk und Planung rund um das Thema Bauen und Wohnen sowohl für gewerblichen als auch für private Kunden. „Unser Ziel war es, Kompetenz an einem Ort zu bündeln. Für den Kunden bedeutet das kurze Wege, optimale Beratung und Problemlösung innerhalb von Minuten“, erklärt Andreas Valencak, einer der Geschäftsführer bei HEWE-Fensterbau Ettenheim und einer der Väter des Baugalerie-Gedankens. Gemeinsam mit dem Steuerberater Uwe Lienhard und seinem HEWE-Geschäftsführerkollegen Klaus Daiber gründete Valencak eine Gesellschaft (GbR) und setzte mit dem Freiburger Architekten Wolfgang Poll das Projekt in der Gutenbergstraße um. Es entstanden in einem rechteckigen langgezogen dreistöckigen Bauwerk eine Ausstellungsfläche mit 520 Quadratmetern im Erdgeschoss, ein Bürogeschoss in der zweiten Etage mit 680 Quadratmetern, ein Dachgeschoss mit Büro (250 Quadratmeter) und Dachterrasse sowie 1000 Quadratmeter Produktion und Lagerfläche sowie etwa 600 Quadratmeter Außengelände. Über eine 2400 Quadratmeter große Solaranlage wird so viel Strom erzeugt, dass etwa 50 Haushalte im Jahr mit Energie versorgt werden könnten, mehr jedenfalls, als die Unternehmen der Baugalerie selbst pro Jahr verbrauchen.

Baugalerie pro Jahr 26,5 Millionen Umsatz

Sechs Firmen seien an das Konzept Baugalerie angedockt, nicht alle von ihnen nutzen auch Flächen im Bauwerk. Die Firmenkooperation generiert einen Jahresumsatz von rund 26,5 Millionen Euro und geben 270 Menschen Arbeit, erklärt Valencak. Der Geschäftsbereich der Baugalerie-Unternehmen reicht von Freiburg bis Karlsruhe und ins Elsass. Und über die Reinigungsfirma Twenmark, die in der Baugalerie ihren Firmensitz und die zentrale Verwaltung hat, gehen die Geschäftsbeziehung sogar bis nach Berlin. Twenmark hat dort das Gebäudemanagement eines Media-Marktes.

Weil es für den Fensterbauer HEWE Ettenheim, der einst seinen Sitz im markanten „Glashaus“ an der B3/Ecke Tullastraße hatte, keine Möglichkeit für eine Erweiterung am Standort gab, wurde das Projekt, das schon im Kleinen im HEWE-Glasbau funktionierte, im großen Stil in der Gutenbergstraße umgesetzt.

„Diese Initiative von Andreas Valencak und seinen Mitstreitern hat viele wirtschaftliche Impulse für diese Stadt gebracht. Für viele Unternehmen war es ein wichtiges Signal, welche Potenziale diese Stadt hat“, lobte Bürgermeister Bruno Metz Konzept und Umsetzung der Impulsgeber und beteiligten Firmen. Er nutzt die Unternehmertreffen stets auch dazu, den Teilnehmern einige Kenndaten zur Entwicklung der Stadt vorzustellen und dabei bei den Unternehmen zugleich auch in Erinnerung zu bringen, warum deren Entscheidung, den Standort Ettenheim für ihren Firmensitz auszusuchen, eine goldrichtige war.

Bei Wein und Häppchen stehen nicht zuletzt auch Kontaktpflege und das Sich-Kennen-Lernen im Mittelpunkt solcher Abende.